Automatisierung – gleiche Chancen für alle? [23.01.20]
Die große Automatisierungswelle hat begonnen. Die technischen Grundlagen für eine umfassende Automatisierung der Arbeitswelt existieren bereits. Durchbrüche in der künstlichen Intelligenz und Robotik sorgen dafür, dass unzählige Arbeitskräfte in vielen Tätigkeitsfeldern ersetzbar werden, seien es autonome Fahrzeuge, oder smarte Chatbots. Insbesondere in Anbetracht sozialer und damit einhergehender ökonomischer oder gesundheitlicher Ungleichheit werden diese Trends zunehmend kritisch diskutiert. Kann und sollte Politik diese Entwicklungen steuern? Ein Forschungsteam mit Hohenheimer Beteiligung stellt in einer aktuellen Publikation ein Modell vor, welches die gesellschaftlichen Auswirkungen der Automatisierung analysiert, vorhersagt und Prognosen zu den Effekten politischer Maßnahmen wagt.Originalpublikation:
Prettner, Klaus; Strulik, Holger (2019): Innovation, automation, and inequality. Policy challenges in the race against the machine. In: Journal of Monetary Economics. DOI: 10.1016/j.jmoneco.2019.10.012.
Abstract:
The effects of automation on economic growth, education, and inequality are analyzed using an R&D-driven growth model with endogenous education in which high-skilled workers are complements to machines and low-skilled workers are substitutes for machines. The model predicts that automation leads to an increasing share of college graduates, increasing income and wealth inequality, and a declining labor share. We show that standard policy suggestions for the age of automation can trigger unintended side effects on inequality, growth, and welfare, irrespective of whether they are financed by progressive wage taxation or by a robot tax.
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weiterlesen:
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Auch andere Arbeitsgruppen an der Universität Hohenheim untersuchen den Wandel der Arbeitswelten und dessen Effekte, z.B. das Team von Prof. Dr. Caroline Ruiner im Fachgebiet Soziologie.