Neue Perspektiven für den Pflanzenschutz   [08.05.22]

Anknüpfend an das Internationale Jahr der Pflanzengesundheit in 2020, wurde der 12. Mai durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Internationalen Tag der Pflanzengesundheit ausgerufen.
Pflanzenschutz ist gleichbedeutend mit dem Schutz unserer Lebensgrundlagen.

Um die Weltbevölkerung ausreichend mit nährstoffreichen und sicheren Nahrungsmitteln zu versorgen, braucht es eine hocheffektive und leistungsfähige Landwirtschaft. Die über Jahrzehnte entwickelten Anbau- und Produktionsmethoden erfordern große Flächen und chemischen Pflanzenschutz – beides wird im Lichte planetarer Grenzen und chemisch belasteter Lebensmittel immer kritischer hinterfragt. Die Europäische Union hat mit erhöhten Anforderungen an die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln reagiert und in ihrer "Farm-to-Fork"-Strategie vorgeschlagen, die Anwendung von und das Risiko durch chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel bis 2030 um 50% zu verringern.

Die Forschung an der Universität Hohenheim trägt zu diesen Zielen bei.

Insbesondere am Institut für Phytomedizin untersuchen WissenschaftlerInnen mit welchen Maßnahmen Pflanzen vor krankheitserregenden Mikroorganismen oder durch Schädlinge verursachte Schäden geschützt werden können. Ziel ist es, eine leistungsfähige Lebensmittelproduktion und gesunde Umwelt auch in Zeiten von Klimawandel und Extremwetterereignissen sicherzustellen. Im Sinne des OneHealth-Konzeptes werden Disziplinen- und fachgebietsübergreifend nicht nur die verschiedenen Ursachen und auslösungsrelevanten Faktoren von Pflanzenkrankheiten erforscht, sondern auch neue Ansätze und Technologien entwickelt, die - im Sinne des Europäischen "Green Deals" - einen nachhaltigen und natürlichen Pflanzenschutz ermöglichen. Dazu gehören z.B. neue Ansätze im biologischen Pflanzenschutz, RNA-basierte Methoden, die Diversifizierung der Kulturen im Anbau, neue Kultivierungs- und Pflegekonzepte, eine intelligente Früherkennung und effizientes Monitoring von Pflanzenkrankheiten sowie punktgenaue Interventionsmaßnahmen.

Auch durch den internationalen Handel mit Pflanzenerzeugnissen können Schädlinge in neue Gebiete verschleppt werden. Am Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre der Universität Hohenheim und hier insbesondere an den Fachgebieten Agrar- und Ernährungspolitik und Agrarmärkte werden aktuelle Entwicklungen analysiert und innovative Lösungsansätze zu den globalen Herausforderungen der Agrar- und Ernährungswirtschaft erarbeitet.

Hier geht's zur Übersicht 'Hohenheimer Forschung zum Pflanzenschutz'


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