Soziale Medien und Suchmaschinen: Besser als ihr Ruf  [13.02.20]

Eine aktuelle PNAS-Veröffentlichung von Forschern der Universitäten Hohenheim und Mainz zeigt, dass die Nutzung von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken mit einer höheren Häufigkeit und größeren Vielfalt von besuchten Nachrichtenseiten einhergeht. Insofern widerspricht die zugrunde liegende Studie bisherigen Annahmen und hat damit politische und gesellschaftliche Signifikanz.

Bildquelle: Pixabay

 

Kurzmitteilung aus der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften:

Ihre Studie „How social network sites and other online intermediaries increase exposure to news“ ist jüngst in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) erschienen. Die seit 1914 erscheinenden PNAS haben einen Impact Factor von 9.580 (2018-19) und liegen damit weltweit in den Top 5 der interdisziplinären Journals.

„Mit kommunikationswissenschaftlichen Themen ist es sehr schwer, in Journals mit sehr hohem Impact Factor zu publizieren. Wenn dennoch eine entsprechende Publikation gelingt, belegt dies in besonderer Weise die Exzellenz der Forschenden und Relevanz der Forschungsfrage“, erklärt Prof. Dr. Jens Vogelgesang, Fachgebietsleiter am Institut für Kommunikationswissenschaft und Prodekan für Internationale Beziehungen der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim.

In ihrer Studie untersucht die Forschergruppe die Folgen der Nutzung von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken. Mittels einer innovativen Messung des Web-Browsing Verhaltens von über 5000 deutschen Internetnutzer*innen gelingt es zu zeigen, dass die Nutzung von Intermediären wie Facebook, Twitter oder Google zwei Effekte mit sich bringt: Erstens gehen damit mehr Besuche von Nachrichtenseiten einher und zweitens auch eine größere Vielfalt besuchter Nachrichtenseiten. Diese Erkenntnisse widerlegen die bislang verbreitete Annahme, die Nutzung sozialer Netzwerke und Suchmaschinen wirke sich negativ auf die Vielfalt der genutzten Nachrichten aus. Dies hat bedeutsame politische und gesellschaftliche Implikationen, da der Befund der Annahme von Filterblasen oder Echokammern entgegensteht.

Weitere Informationen in der gemeinsamen Pressemitteilung der Universitäten Mainz und Hohenheim „Soziale Medien und Suchmaschinen: Besser als ihr Ruf": www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung

Michael Scharkow, Frank Mangold, Sebastian Stier & Johannes Breuer: How social network sites and other online intermediaries increase exposure to news. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 27. Januar 2020 DOI: 10.1073/pnas.1918279117, https://www.pnas.org/content/early/2020/01/21/1918279117.

Kontakt:

Dr. Frank Mangold, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft, Fg. Kommunikationswissenschaft, insbesondere Medien- und Nutzungsforschung (540A)
Tel: 0711 459-23162
frank.mangold@uni-hohenheim.de
Fruwirthstr. 48, Kavaliershaus 4, 120


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