Deutsch-kanadisches Netzwerk zur Cannabis-Forschung nimmt Arbeit auf [12.06.19]
Cannabis hat Zukunft: Die alte Heilpflanze hat ein enormes Potenzial in der Medizin, der Ernährung und der Körperpflege. In Deutschland war sie jedoch lange als potenzielle Droge in Verruf. Die Folge sind große Wissenslücken in der Forschung. Um diese zu schließen, haben sich Forscherinnen der Universität Hohenheim in Stuttgart mit kanadischen Kollegen und Unternehmen zusammengetan. Im April gründeten sie das Netzwerk „Medizinisch phytocannabinoid-reiches (PCR) Cannabis“.
Beitrag von Florian Klebs, Dorothea Elsner Hochschulkommunikation, Universität Hohenheim
Di 18.6.2019, 11:00-11:30 Uhr: PRESSEKONFERENZ an der Uni Hohenheim mit kanadischen Partnern, Unternehmen und Politik / Hörsaal G-A11, Steckfeldstr. 2, 70599 Stuttgart
.... Am Dienstag, den 18. Juni 2019, treffen sich die Netzwerk-Partner zum Kick-off-Meeting. An diesem Tag laden sie die Medien zur Pressekonferenz um 11 Uhr ein.
Gesundheitsfördernde Stoffe ohne Rauschwirkung – die sogenannten Cannabinoide sind die Hanf-Inhaltsstoffe, die das medizinische Potenzial der Pflanze mitbegründen. Seit der Legalisierung in Deutschland in 2017 steigt die Nachfrage nach Cannabisprodukten stetig an. Das birgt große wirtschaftliche Potenziale vor allem für kleine und mittlere Unternehmen.
Doch das jahrzehntelange Anbauverbot hinterließ seine Spuren. „Cannabis wurde in der ganzen Zeit nicht erforscht“, berichtet apl. Prof. Dr. Simone Graeff-Hönninger, Agrarforscherin an der Universität Hohenheim. „Es fehlt an Wissen etwa darüber, welche Genetiken für verschiedene medizinische Endprodukte geeignet sind, wie diese zur Erzielung stabiler Cannabinoidgehalte angebaut werden können oder welche Techniken für die Weiterverarbeitung und Aufbereitung geeignet sind.“
Diese offenen Fragen will das junge, internationale Cannabis-Netzwerk beantworten. Es besteht derzeit auf deutscher Seite aus der Universität Hohenheim als nationaler Netzwerkkoordinatorin und zahlreichen deutschen Unternehmen. Kanadische Partner sind das National Research Council of Canada (Koordinator) und kanadische Unternehmen. (Siehe auch Pressemitteilung vom 16.4.2019: https://bit.ly/2Wu1GYz)
Einladung zu Vorträgen und Pressekonferenz
Medienvertreter sind zur Pressekonferenz am 18.6.2019 herzlich eingeladen. Anmeldung bitte mit beiliegendem Antwortfax oder per E-Mail an presse@uni-hohenheim.de.
An der Pressekonferenz stehen für Fragen zur Verfügung:
• Apl. Prof. Dr. Simone Graeff-Hönninger, nationale Koordinatorin des Netzwerkes, Universität Hohenheim
• Prof. Dr. Iris Lewandowski, Chief Bioeconomy Officer (CBO) der Universität Hohenheim
• Dr. Jessica Grote, J&K Consulting
• Andrew Bauder, National Research Council of Canada, Industrial Research Assistance Program (NRC IRAP)
• Ghislain Robichaud, Senior Trade Commissioner, Counsellor Science and Technology, Canadian Embassy, Berlin (angefragt)
• Vertreter der Politik (angefragt)
Zeit: 18. Juni 2019, 11:00 - 11:30 Uhr
Ort: Hörsaal G-A11, 1. OG, Nordeingang, Steckfeldstr. 2, 70599 Stuttgart
Interessierte Medienschaffende sind ebenfalls willkommen zu den Vorträgen der kanadischen Netzwerkpartner am selben Tag von 9:30 - 11:00 Uhr.
Kanada als erfahrener Netzwerk-Partner für die Cannabis-Forschung
„Wir erwarten, dass die deutschen Netzwerk-Partner ganz wesentlich von dem in Kanada vorhandenen Wissen im Cannabisanbau, der Weiterverarbeitung und Herstellung von Endprodukten profitieren“, hebt Prof. Dr. Graeff-Hönninger hervor. Denn das globale legale Cannabis‐Geschäft werde bislang von Kanada dominiert: Acht der zehn größten Cannabisproduzenten weltweit stammen aus Kanada.
„Wir wollen die Grundlagen schaffen, dass in Deutschland Cannabis angebaut werden und sich ein erfolgreicher Markt etablieren kann“, stellt die Forscherin in Aussicht. „Nur so können wir dazu beitragen, die Verfügbarkeit von Cannabis für medizinische Zwecke in reproduzierbarer Qualität nach arzneimittelrechtlichen Vorgaben zu sichern.“
HINTERGRUND: Netzwerk „Medizinisch phytocannabinoid-reiches (PCR) Cannabis“
Das Netzwerk „Medizinisch phytocannabinoid-reiches (PCR) Cannabis“ (engl. „Medical phytocannabinoid‐rich (PCR) cannabis“) ist zunächst für 18 Monate bewilligt mit der Option der Verlängerung um weitere drei Jahre. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert es im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM). Koordinatorin des internationalen ZIM‐Kooperationsnetzwerks ist die Universität Hohenheim mit Kanada als Partnerland.
Text: Elsner
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Apl. Prof. Dr. Simone Graeff-Hönninger, Universität Hohenheim, Arbeitsgruppe Anbausysteme und Modellierung
T 0711 459-22376, E simone.graeff@uni-hohenheim.de