Alles pflanzlich, alles frisch und gesund?  [19.08.20]

Mikroorganismen sind überall: sie können Krankheiten auslösen, aber oft auch förderlich sein, wie z.B. für unsere Verdauung. Auch auf frischem Obst und Gemüse lassen sich eine Vielzahl von Bakterien finden und in Ausnahmefällen sogar humanpathogene Keime (HPK) wie E. coli und Salmonella enterica. Im Rahmen des BMEL-geförderten Projektes "PLANTINFECT" wird mit Hohenheimer Beteiligung untersucht, wie HPK in pflanzliche Gewebe eindringen und welche Faktoren (z.B. Bodentyp, Düngung) für die Aufnahme, Verteilung und das Überleben von HPK in Nutzpflanzen und im Boden eine Rolle spielen.

Bildquelle: Pixabay

 

Die Bakteriengemeinschaften (Mikrobiome) unterscheiden sich bei jeder Obst- und Gemüseart signifikant voneinander, auch wenn einige Arten ähnlichere Mikrobiome aufweisen als andere. Bei Arten, die im Boden angebaut werden, wie Spinat, Tomaten und Erdbeeren, dominieren Enterobacteriales, während Baumobst von einer größeren Vielfalt an Bakterienfamilien besiedelt werden, z.B. Actinobacteria, Proteobacteria, Firmicutes und Bacteroides.

Ziel des Vorhabens PLANTINFECT ist, den Einfluss des Bodentyps, von organischem Dünger sowie der Einarbeitung von belasteten Pflanzenresten in den Boden für die Aufnahme und Verteilung von Salmonella enterica und enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) in die Nutzpflanzen aufzuklären.

Drei übergeordnete Ziele werden verfolgt:

  1. Etablierung von Methoden für den spezifischen Nachweis von Salmonella und EHEC in pflanzlichen Geweben und im Boden
  2. Untersuchung von Faktoren die den Umfang der Besiedlung von Nutzpflanzen mit Humanpathogenen beeinflussen.
  3. Risikoeinschätzung für den Verbraucher: Hier wird aufgrund der bestehenden Gefährdung die Besiedelung von Kopf- und Feldsalat untersucht bzw. eine mögliche Übertragung durch pflanzliche Lebensmittel.

Mehr Informationen und Kontakt:

Prof. Dr. Herbert Schmidt

Fachgebietsleiter Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene

 

 


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